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Musik vom Internet herunterladen

Online-Musik transformiert Erfahrung für Fans, Industrie. Für -zig Millionen Menschen, die digitaler Musik zuhören, gibt es kein Zurück mehr - es ist ein enormer Fortschritt!

Vorbei sind die Zeiten, in denen Musikfans praktisch gezwungen waren, eine ganze Langspielplatte zu kaufen, wenn sie in Wirkliuchkeit nur an einem oder zwei Titeln interessiert waren. Doch selbst vor Jahrzehnten gab es für Teenager und andere mit wenig Geld einen mühsamen, aber durchaus legalen Ausweg: sie konnten ihre Lieblingsmusik vom Radio mitschneiden und dann durch erneutes Kopieren private Party-Bänder herstellen. Der Nachteil: bei niedrigen Bandgeschwindigkeiten ließ die Tonqualität oftmals zu wünschen übrig. Im Zeitalter der digitalen Musik hat sich das alles verändert: beim Überspielen aus dem Internet ist die Qualität oft besser, nicht schlechter als UKW-Qualität. Es gibt keine Probleme durch “Übersprechen” der Musik durch geschwätzige Radio-Discjockeys mehr. Und Überspielungen, egal wie häufig, führen nicht mehr zu den leidigen Verzerrungen und dem Bandrauschen der Vergangenheit.

Mehr noch: Millionen von Songs stehen heutzutage zur Verfügung - und das Internet hat eindeutig mehr zu bieten als die meisten Plattengeschäfte. Die Weigerung der Schallplattenindustrie, auch ältere Aufnahmen oder bestimmte Fassungen zur Verfügung zu stellen, ihre Ignoranz, wenn es um die Interessen der Fans ging, haben sich bitter gerächt. Mehr und mehr Musikhörer aller Altersgruppen machten sich in den letzten Jahren mit den vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Technik vertraut - und sie werden nicht mehr zu den alten Methoden zurückkehren. Die Musikindustrie, die stets nur an ihre eigenen Profite dachte, wird sich auch durch Prozesswellen gegen ihre Musik tauschenden Kunden nicht mehr durchsetzen können.

Statt von der schnell fortschreitenden Technik zu profitieren und mit neuen Ideen voranzugehen, reagieren Unternehmen oft eingeschnappt – und haben es Hardware- und Internet-Pionieren wie Apple und Napster zu verdanken, dass sie überhaupt noch nennenswerte Einnahmen aus dem elektronischen Vertrieb von Musik erzielen.

Kein Wunder, dass die Verkäufe von CD’s seit langem zu wünschen übrig lassen: wer zahlt schon gerne €15 und mehr, um einen oder zwei gute Songs zu bekommen, wenn der Rest oftmals nicht den Anforderungen musikalischer Qualität entspricht, die Fans haben?

Nicht zu Unrecht weisen auf der anderen Seite vor allem die vier größten weltweiten Plattenfirmen – EMI, Sony/BMG, Vivendi/Universal und Warner – darauf hin, dass die Kosten der Musikproduktion weiterhin enorm sein können. Das liegt vor allem daran, dass sich nach Schätzungen 9 von 10 neuen Musikprodukten nicht in profitablen Stückzahlen verkaufen lassen. Das Musikgeschäft ist unberechenbarer als der Aktienmarkt. Selbst die größten Experten versagen oft, wenn es darum geht, den Sound vorherzusagen, der sich in der nächsten Zukunft verkaufen wird.

Und was bedeutet das für die Zukunft? Wahrscheinlich eine ähnliche Entwicklung wie das, was mit den Software-Produkten der Computerindustrie geschieht. Mehr und mehr Produzenten kommen mit mehr und mehr Produkten auf den Markt. Sie leisten sich nicht mehr die Experten, um ihre Software zu testen, sondern sie bringen praktisch unfertige Ware heraus - und überlassen den Rest dem Kunden selbst. Schlimmer noch: wer nicht von der Möglichkeit des Herunterladens der Software zu Versuchszwecken Gebrauch macht, kann spielend leicht eine Menge Geld verlieren - mit Produkten, die unausgegoren, halb fertig, wirkungslos bleiben.

In den 50er und 60er Jahren haben viele Rock’n Roll Bands ihre Musik in kalifornischen Garagen aufgenommen und auf abenteuerlichen Wegen pressen lassen. Manche von ihnen fanden auf diese Weise den Weg zum Erfolg und zu den großen Plattenfirmen. Es sieht so aus, als wenn diese Zeiten bald wieder kommen. Wer glaubt, den nächsten bahnbrechenden Sound erfunden zu haben, nimmt ihn einfach digital auf und präsentiert ihn per Internet der ganzen Welt. Wer nicht unbedingt selbst eine eigene Website dazu kreieren will, probiert es mit einem Internet-Label für neue Talente - wie zum Beispiel GarageBand.com. 15 Bands haben auf diese Weise den Weg zu großen Labels geschafft – und eine von ihnen, “Drowning Pool” erreichte zweifache Platin-Verkaufszahlen. Daran erkennt man deutlich: wenn Talente so gut sind, dass sie die große Chance wittern, werden sie sich noch immer an das “Big Business”, um sich zu entfalten.

Jedesmal, wenn neue Entwicklungen die bestehenden, eingefahrenen Strukturen erschüttern, gibt es auch neue Chancen für “Newcomer”. CNN interviewte kürzlich Jim Donio, den Präsidenten der Nationalen Assoziation der “Recording Merchandizers” in den USA. Der sagte, die Versorgung der Konsumenten mit Musik werde sich in Zukunft sowohl über physische Tonträger als auch auf elektronischem Wege abspielen: ”Die Marketing-Macht, die die großen Labels haben, ist nicht zu unterschätzen - und die Möglichkeiten, die im Internet stecken, ebenfalls nicht. Beide zusammen werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.”








Erdstation E-Mail: astrocal@hotmail.com