Supercomputer aus Apple-Computern mit 64-Bit-IBM Mikroprozessoren in Virginia gebaut
Der sensationelle Hochleistungs-Computer, den Angestellte, Techniker und
Studenten des Polytechnischen Instituts Virginia in einem Monat
zusammenbauten, hat insgesamt nur $5 Millionen gekostet. Er hat 2200
eingebaute IBM-Mikroprozessoren und ist in der Lage, 7,41 Billionen
Rechenvorgänge pro Sekunde auszuführen. Offizielle Tests ergaben, dass
er sich trotzdem mit den besten Supercomputern der Welt vergleichen
lässt, die Hunderte von Millionen Dollar verschlangen und in jahrelanger
Arbeit entstanden sind.
Jack Dongarra, ein Computer-Wissenschaftler an der Universität von
Tennessee, hat eine Liste der 500 schnellsten Maschinen der Welt
zusammengestellt. Nach seinen Angaben gibt es zur Zeit nur drei
Supercomputer in der Welt, die eindeutig schneller als das
Hochschul-Projekt in Virginia sind: vor allem der japanische
"Earth-Simulator" mit 35 Billionen Rechenvorgänge pro Sekunde - und zwei
Monster-Maschinen, die für die Waffenherstellung benutzt werden und in
den US-Nationallabors Lawrence Livermore und Los Alamos stehen.
"Wir haben mit diesem Projekt demonstriert, dass es möglich ist, einen
Computer mit sehr großer Leistungsfähigkeit zu einem Fünftel bis zu
einem Zehntel der Kosten herzustellen, die Supercomputer heutzutage
verschlingen", sagte der Vorstand der Fakultät für
Ingenieurwissenschaften von Virginia Tech in Blacksburg. Mitarbeiter
dieser Fakultät hatten sich im vergangenen Juni mit Apple-Chefs
getroffen, kurz nachdem das Unternehmen seine ersten 64
Bit-Desktop-Computer vorgestellt hatte.
Im Laufe dieser Gespräche erklärte sich Apple einverstanden, Virginia
Tech bevorzugt mit neuen Maschinen zu beliefern. Und als Studenten im
September aus den Ferien zurückkehrten, bauten sie den Supercomputer
zusammen - mit kostenlosen Pizza-Mahlzeiten als "Bezahlung". Techniker,
die viele Stunden für die Montage aufbrachten, wurden mit
Eintrittskarten für Fußballveranstaltungen belohnt. Ein großer Teil der
Maschine besteht aus Kühlelementen, mit denen eine Überhitzung der
Mikroprozessoren verhindert wird.
Die Meldung über den Bau des erfolgreichen Supercomputers wird hier in
den USA auch als großer Erfolg für das Unternehmen Apple gesehen, dass
in Bezug auf die Rechengeschwindigkeit hinter den Produkten von Intel
und AMD hinterherhinkte.
Jack Dongarra in Tennessee sagt, in dieser Größenordnung werde man
allerdings schon bald nicht mehr von "Supercomputern" sprechen.
Angesichts des technischen Fortschritts und der schnell steigenden
Anforderungen dürften 7 Billionen Rechenschritte pro Sekunde schon bald
sehr häufig anzutreffen sein.
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Erdstation
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